Versuche 20/21 - Mutter Courage und ihre Kinder. Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg – Buch antiquarisch kaufen
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Bertolt BRECHT VERSUCHE 20/21
Mutter Courage und ihre Kinder
Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg
Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit
Bertold Brecht
Redaktion: Elisabeth Hauptmann
AUFBAU-VERLAG BERLIN 1952
Format: 16 x 24 cm Seiten: 109 Gewicht: 250 Gramm
Ausgabe für Berlin und die Deutsche Demokratische Republik mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp Verlages in Berlin Der Vertrieb der Hefte in Westdeutschland und im Ausland ist nicht gestattet Veröffentlicht 1951 Den Bühnen und Vereinen gegenüber als Manuskript gedruckt Alle Rechte vorbehalten / Aufbau-Verlag GmbH, Berlin W 8 Lizenz-Nr. 301. 120/175/52 Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg
Leseprobe:
Mutter Courage und ihre Kinder
Geschrieben in Skandinavien vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges, ist der 20. Versuch. Eine Musik hierzu komponierte Paul Dessau.
Mutter Courage und ihre Kinder
AN MEINE LANDSLEUTE
Ihr, die ihr überlebtet in gestorbenen Städten
Habt doch nun endlich mit euch selbst Erbarmen!
Zieht nun in neue Kriege nicht, Ihr Armen
Als ob die alten nicht gelanget hätten:
Ich bitt euch, habet mit euch selbst Erbarmen!
ihr Männer, greift zur Kelle, nicht zum Messer!
Ihr säßet unter Dächern schließlich jetzt
Hättet ihr auf das Messer nicht gesetzt
Und unter Dächern sitzt es sich doch besser.
Ich bitt euch, greift zur Kelle, nicht zum Messer!
Ihr Kinder, daß sie euch mir Krieg verschonen
Müßt ihr uns Einsieht eure Eltern bitten.
Sagt laut, ihr wollt nicht in Ruinen wohnen
Und nicht' das leiden, was sie selber litten!
Ihr Kinder, daß sie euch mit Krieg verschonen!
Ihr Mütter, da es mich anheimgegeben
Den Krieg au dulden oder nicht zu dulden
Ich bitt euch, lasset eure Kinder leben:
Daß sie euch die Geburt und nicht den Tod dann schulden:
Ihr Mütter, lassen eure Kinder leben!
Der 21. Versuch
Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit wurde 1934 zur Verbreitung in Hitlerdeutschland verfaßt. Er erschien illegal in der antifaschistischen Zeitschrift UNSERE ZEIT, herausgeben vom „Schutzbund Deutscher Schriftsteller“, Paris.
Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit
Seite 96 siehe auch Foto
Tatsächlich kann ein hohes literarisches Niveau einer Aussage als Schutz dienen. Oft allerdings erweckt es auch Verdacht. Dann kann es sich darum handeln, daß man es absichtlich herabschraubt. Das geschieht z. B., wenn man in der verachteten Form des Kriminalromans an unauffälligen Stellen Schilderungen übler Zustände einschmuggelt. Solche Schilderungen würden einen Kriminalroman durchaus rechtfertigen. Der große Shakespeare hat aus viel geringeren Erwägungen heraus das Niveau gesenkt, als er die Rede der Mutter Koriolans, mit der sie dem gegen die Vaterstadt ziehenden Sohn gegenübertritt, absichtlich kraftlos gestaltete — er wollte, daß Koriolan nicht durch wirkliche Gründe oder durch eine tiefe Bewegung von seinem Plan abgehalten werden sollte, sondern durch eine gewisse Trägheit, mit der er sich einer alten Gewohnheit hingab. Bei Shakespeare finden wir auch ein Muster listig verbreiteter Wahrheit in der Rede des Antonius an der Leiche des Cäsar. Unaufhörlich betont er, daß Cäsars Mörder Brutus ein ehrenwerter Mann sei, aber er schildert auch seine Tat, und die Schilderung dieser Tat ist eindrucksvoller als die ihres Urhebers; der Redner läßt sich so durch die Tatsachen selber besiegen; er verleiht ihnen eine größere Beredsamkeit als „sich selber". Ein ägyptischer Dichter, der vor viertausend Jahren lebte, benutzte eine ähnliche Methode. Es war eine Zeit großer Kämpfe der Klassen. Die bisher herrschende Klasse erwehrte sich mit Mühe ihres großen Widersachers, des bisher dienenden Teils der Bevölkerung. Im Gedicht nun tritt am Hofe des Herrschers ein Weiser auf und ermahnt zum Kampf gegen die inneren Feinde. Er schildert lang und eindringlich die Unordnung, die durch den Aufstand der unteren Schichten entstanden ist. Diese Schilderung sieht so aus:
Es ist doch so: Die Vornehmen sind voll Klagen und die Geringen
voll Freude. Jede Stadt sagt: Laßt uns die Starken aus unserer
Mitte vertreiben.
Es ist doch so: Die Amtszimmer werden geöffnet und ihre Listen fortgenommen; die Leibeigenen werden zu Herren.
Es ist doch so: Der Sohn eines Angesehenen ist nicht mehr zu erkennen; das Kind der Herrin wird zum Sohn ihrer Sklavin.
Es ist doch so: Die Bürger hat man an die Mühlsteine gesetzt. Die den Tag nie sahen, sind herausgegangen.
Es ist doch so: Die Opferkästen aus Ebenholz werden zerschlagen; das herrliche Sesnemholz zerhackt man zu Betten.
Sehet, die Residenz ist in einer Stunde zusammengestürzt. Sehet, die Armen des Landes sind zu Reichen geworden. Se, wer kein Brot hatte, besitzt jetzt eine Scheune; womit sein Sicher versehen ist, das ist die Habe eines andern.
Sehet, es tut einem Manne wohl, wenn er keine Speise ißt. Sehet, wer kein Korn hatte, besitzt jetzt Scheunen; wer sich Kc spenden holte, läßt sie jetzt selbst austeilen.
Sehet, wer kein Joch Ochsen hatte, besitzt jetzt Herden; wer keine Pflugstiere verschaffen konnte, besitzt jetzt Viehherden. Sehet, wer keine Kammer für sich bauen konnte, besitzt jetzt 2 Wände.
Sehet, die Räte suchen Obdach im Speicher; wer kaum auf Mauern ausruhen durfte, besitzt jetzt ein Bett.
Sehet, der sonst kein Boot für sich zimmerte, besitzt jetzt Schi schaut ihr Besitzer nach ihnen, so sind sie nicht mehr sein. Sehet, die Kleider besaßen, sind jetzt in Lumpen; wer nicht sich webte, besitzt jetzt feines Leinen.
Der Reiche schläft durstig; wer ihn sonst um seine Neigen bat, sitzt jetzt starkes Bier.
Sehet, wer nichts vom Harfenspiel verstand, besitzt jetzt e Harfe; der, vor dem man nicht sang, der preist jetzt die Musik Sehet, der aus Mangel ehelos schlief, findet jetzt Damen; die Gesicht im Wasser besah, besitzt jetzt einen -Spiegel. Sehet, die Obersten des Landes laufen, ohne daß sie ein Gesch haben. Den Großen meldet man nichts mehr. Wer ein Bote w schickt jetzt einen andern aus ...
Sehet, da sind fünf Männer, von ihren Herren ausgeschickt.
sagen: geh jetzt selber den Weg, wir sind angelangt. Es ist einleuchtend, daß dies die Schilderung einer Unordnung ist, den Unterdrückten als ein sehr begehrenswerter Zustand erscheir muß. Und doch ist der Dichter schwer faßbar. Er verurteilt ausdrü, lieh diese Zustände, wenn auch schlecht ...
Jonathan Swift schlug in einer Broschüre vor, man sollte, damit Land zu Wohlstand gelange, die Kinder der Armen einpökeln und als Fleisch verkaufen. Er stellte genaue Berechnungen auf, die 1 wiesen, daß man viel einsparen kann, wenn man vor nichts zurückschreckt.
Swift stellte sich dumm. Er verteidigte eine bestimmte, ihm verhasste…
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