DER WANKELMOTOR - Protokoll einer Erfindung – Buch gebraucht kaufen

387943381X

(ISBN-13: 9783879433810)

wie neu

27x23.5 cm

224

1200 g

Stuttgart

1. Auflage / Erstausgabe

Kunstleder

Deutsch

Erstausgabe 1975, roter Kunstledereinband (ohne SU), 222 Seiten + 1 Bl. Verlagswerbung, fast durchgehend illustriert in s/w.
Der obere Schnitt ist etwas fleckig, sonst ist der Band wie neu.
Versicherter Versand am Tag der Bestellung.

Für alle, die sich intensiver mit Automobilgeschichte befassen, sollten sich diesen Band anschaffen und lesen. Die Informationsfülle ist einfach sehr groß, und ich glaube dem Autor auch, was die Recherche der Detailinformationen betrifft. Es ist auch handwerklich sehr gut geschrieben.

Problematisch ist der Unterton, die Aspekte, die zwischen den Zeilen hindurchscheinen ... das Buch ist in einem Ton verfaßt nach dem Motto, man hätte nur ein wenig noch weitermachen müssen, dann hätte der Wankelmotor den Hubkolbenmotor flächendeckend abgelöst. Die Pleuelhersteller wollten ja sowieso nicht, daß der Wankel erfolgreich wird, usw. Genau das wird munter weitergeplappert an jedem Wankelstammtisch, seien es nun die verbliebenen NSU-Fahrer wie auch Mazda-Besitzer, ohne je den eigenen Verstand einzuschalten.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Wer Wankel fahren will, soll das machen, war ja mal ein Versuch, eine andere Verbrennungsmaschine an den Start zu kriegen. Wer die Autos erhält, hat Applaus verdient, keine Frage, schade auch, daß nicht auch der KKM 871 in Serie ging, auch dauerhaft, wenns dafür Käufer gegeben hätte. Das war aber nicht absehbar, trotz der dann erreichten Haltbarkeit der Motoren. Auch beim RX-8 gab es weltweit ein paar Kunden, und nachdem sich herumgesprochen hatte, was wirklich davon in der Praxis zu halten ist, fielen die Verkaufszahlen umgehend stark. Die Schönrednerei auch von Journalisten/Testern brachte nichts, die Käufer kauften Besseres bei der Konkurrenz.

Der Wankelmotor ist bei wichtigen Eigenschaften systembedingt schlechter als das, was er ablösen sollte. Bei niedrigen Drehzahlen wird mangelhaft abgedichtet, es "bläst" an den Dichtleisten vorbei (Hubkolbenmotor hat drei Kolbenringe, die weitaus besser den Druck halten), bei hohen Drehzahlen nimmt die Reibung der Dichtleisten (Fliehkräfte) auf der Trochoidenlauffläche stark zu, bei einem Zweischeiben-Wankel ist die Reibung größer als bei einem Sechszylinder-Hubkolbenmotor und verringert entsprechend die abgegebene Leistung. Der Wankel hat eine üble Brennraumform, er transportiert das Gemisch ja weiter, und zwar schneller als es verbrennt. Die Auspufftemperatur ist so einiges höher als beim Hubkolbenmotor, was zeigt, daß die Energie nicht "als Arbeit am Kolben" verrichtet wird sondern ungenutzt verpufft zur Erwärmung der Umwelt (im Winter eisfreie Straßen hinter Wankelautos ... :-) ...). Hubkolbenmotoren drehen übrigens höher als Wankelmotoren - wie kommts? Der Mazda-Wankel in Le Mans sollte im Rennen nicht mehr als 8.500 Touren drehen, noch weniger als der spätere RX-8. Warum drehen die nicht 24.000 U/min? Die Drehzahl ist übrigens immer diejenige der Exzenterwelle, der Kolben bewegt sich dabei nur mit einem Drittel der Drehzahl. Der rote Bereich im RX-8 sind 9.000 U/min, das sind nur 3.000 U/min für den Kolben.

Kreiskolbenmotor KKM 57, Drehkolbenmotor DKM 54, Zweiläufermotor NSU Ro 80

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1975

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