Die geschwätzigen Kleinode – Buch gebraucht kaufen

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Die Haupt- und Rahmenhandlung spielt in einem fiktiven Sultanat Kongo um den Sultan Mangogul und seiner Favoritin Mirzoza. Beide, nun vier Jahre in einem intimen Verhältnis, waren auf der Suche nach Abwechslung. Sie glaubten dieses in der voyeuristischen Berichterstattung über galante Unternehmungen ihrer Zeitgenossen im Sultanat zu erlangen. Man bezog Cucufa den genialen Erfinder oder Zauberer hierzu mit ein. Mangogul bekommt nun von diesem einen wundersamen Ring geschenkt, mit dem er die „bijoux“, die „Kleinode“ bzw. die „Schmuckstücke“, also das Geschlechtsteil der Frauen zum Sprechen bzw. Erzählen bringen kann, wenn jener Ring auf diese gerichtet wird. Die sprechenden „Kleinode“ (vaginae loquentes) plaudern sodann die Wahrheit über die Heuchelei am Hofe aus. Der Ring kann jedes Kleinod dazu bringen, die intimsten Erfahrungen, Geheimnisse und Gedanken ihrer Trägerin zu erzählen, völlig gegen deren Willen. Dies ermöglicht es dem Sultan, sich nicht nur über jegliche Art von sexuellen Ausschweifungen all seiner Untertanen, sondern auch über Korruption, Käuflichkeit, Heuchelei und Verlogenheit seiner gesamten Umgebung in Kenntnis zu setzen. Damit wurde der Roman zu einer Allegorie der Herrschaft von Ludwig XV. und seiner Mätresse Madame de Pompadour. Die Stadt Banza stand für Paris und mit dem Congo war Frankreich leicht erkennbar, der Großvater von Mangogul entsprach Ludwig XIV. und hieß Kanoglu.

Denis Diderot (* 1713 - †1784) war französischer Schriftsteller, u.a. Übersetzer, Philosoph, Kunstagent für die russische Zarin Katharina II. und einer der wichtigsten Organisatoren und Autoren der Enzyklopädie .

Die indiskreten Kleinode (französisch: Les Bijoux indiscrets); in Deutsch auch bekannt als Die geschwätzigen Muscheln (1776), Die Verräter (1793) war Denis Diderots erster Roman, der 1748 anonym erschien.

Der Roman, laut seiner Tochter, war anlässlich einer Wette innerhalb von zwei Wochen verfasst worden. Im Stil der orientalischen Erzählung (Tausendundeine Nacht) schrieb Diderot diesen als erotische Literatur bezeichneten Roman.
In einem fiktiven Land in (Nord)Afrika, im Sultanat Congo, regiert Sultan Mangogul mit seiner Favoritin Mirzoza. Vom Zauberer Cucufa erhält der Sultan einen Ring der die „bijoux“, die „Kleinode“ bzw. die „Schmuckstücke“, also das Geschlechtsteil der Frauen zum Sprechen bzw. Erzählen bringen kann. Sie, die sprechende Vagina (vagina loquens) plaudern die Wahrheit und so erfährt Mangogul über die Heucheleien an seinem Hof. Geschwätzig teilen die „Kleinode“ die intimsten Erlebnisse, die Wünsche und Geheimnisse ihrer Besitzerinnen mit. Nicht nur über die sexuellen Ausschweifungen auch über die Intrigen, Korruption und Käuflichkeit erfährt der Sultan.
Indirekt ist der Roman eine Aussage über die Herrschaft von Ludwig XV. und seiner Mätresse Madame de Pompadour.

Beim Lesen stellt sich schnell ein guter Rhythmus ein, der nur gestört wird durch die häufigen Kunstnamen wie z.B. Ergebzet, Mamimonbanda, Beleguanza, etc., auch wurde mir die Geschichte zum Ende hin etwas zäh, weil das Erzählte sich ähnelnd wiederholt. Die Imagination des Lesers wird erheblich gestört, versetzt man sich gedanklich doch in den Orient, die beschriebene Lebensweise aber ist eine westliche, also die von Paris. Auch das Verhalten der Figuren ist wenig orientalisch. Bedachtes Lesen ist ratsam,um vulgäre Ausdrücke zu vermeiden, benutzt Diderot Umschreibungen, zusammen mit der im Buch benutzten alten deutschen Sprache ist der Sinn nicht immer gleich verständlich.
Schaltet man beim Lesen die Logik aus, dann bleibt eine nette, teils humorige, teils spöttische Erzählung übrig. Kein Meisterwerk aber doch das Werk eines Meisters.
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1983

BN1336