Der Ball ist bunt . Fußball, Migration und die Vielfalt der Identitäten in Deutschland – Buch gebraucht kaufen
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gebrauchtes Buch
9783860996140
(ISBN-10: 3860996142)Diethelm Blecking studierte an den Universitäten Münster und Poznań Sport, Geschichte, Philosophie und Pädagogik. Seine Promotion erhielt er 1985 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zur nationalpolnischen Sokolbewegung, seine Habilitation 2000 mit einer Arbeit über Sport und soziale Bewegungen an der Bergischen Universität Wuppertal.
Er arbeitete längere Zeit im Wechsel an Schulen, hier zuletzt als Studiendirektor, und Hochschulen. Nach seiner Promotion weitete Blecking seine wissenschaftlichen Arbeitsfelder u. a. in Richtung Migrationsforschung aus und lehrte an der Universität Münster, der Freien Universität Berlin, den Universitäten Saarbrücken, Essen und Heidelberg, an der Deutschen Sporthochschule Köln sowie in Lille (Frankreich) und Iasi (Rumänien). Von 2004 bis 2006 war er außerordentlicher Professor an der Akademia Wychowania Fizycznego („Akademie für Körpererziehung“) in Poznań und lehrte Sportgeschichte an der Zweigstelle der Akademie in Gorzów Wielkopolski. Er wurde 2009 Dozent an der Freiburger ISW Business School und war von 2011 bis 2012 Professor am Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Bremen. 2008 wurde er außerplanmäßiger Professor für Sportgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Außerdem arbeitet er als wissenschaftlicher Berater in der Entwicklungshilfe, so 2015 in Comrat (Republik Moldau) und 2019 in Ulaanbaatar (Mongolei).
In seinen Publikationen widmet sich Blecking unter anderem der polnischen Solidarność-Bewegung, der Geschichte des Arbeitersports, der Sportgeschichte Osteuropas sowie der Historischen Migrationsforschung und der Ausländerintegration durch Sport. Er ist freier Autor für Printmedien (z. B. Badische Zeitung, Frankfurter Rundschau) und Rundfunk (hauptsächlich Deutschlandfunk).
In den Jahren zwischen 1999 und 2003 lebte Blecking zeitweilig im polnischen Krakau und in der italienischen Kleinstadt Pennabilli. Hier entstanden ein italienisches Reisebuch (Ravenna – Rimini – Urbino) und aus der Begegnung mit Tonino Guerra, dem Drehbuchschreiber Federico Fellinis, zahlreiche Artikel und ein Rundfunkfeature über den romagnolischen Poeten und seine Rolle für das europäische Autorenkino. Es folgten Rundfunkfeatures für Deutschlandfunk, NDR und SWR zur Zeitgeschichte und zur Literatur in Zusammenarbeit mit dem Berliner Schriftsteller Matthias Brand. Blecking wandte sich in Polen vertieft der Geschichte der polnischen Roma und des polnischen Judentums zu und arbeitete als Beiträger mit an der großen in New York publizierten Enzyklopädie Jews in Eastern Europe.
Blecking publizierte Bücher und Aufsätze zur Thematik von Sport und Migration, Sport und Film sowie zu Sport in Osteuropa und zur neuen Zuwanderung von Geflohenen nach Deutschland, er veröffentlicht Reisefeuilletons und Städteporträts, so z. B. zur Republik Moldau und zu Rimini. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußballkultur sowie des Editorial Boards der Zeitschrift Physical Education, sports and health culture in modern society der Lesya Ukrainka Eastern European National University in Wolhynien.
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Gerd Dembowski (* 1972 in Recklinghausen) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler, freier Autor, Vortragsreisender, Sänger, Ausstellungsmacher und Lehrbeauftragter.
Als Arbeiterkind von Spätaussiedlern aus dem polnischen Giżycko studierte er von 1993 bis 1998 Sozialwissenschaften und Pädagogik an der Gerhard-Mercator-Universität-GH in Duisburg. Dort eröffnete 1995 der Soziologe Dieter Bott dem damaligen Vereinsfußballer den Weg in die gesellschaftswissenschaftlichen Analysen des Fußballs.
Seit 2009 ist er Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung und schreibt seine Doktorarbeit bei Gunter Gebauer und Christoph Wulf an der Freien Universität Berlin zu „Diskriminierung und Antidiskriminierung im englischen und deutschen Fußball“. Seit September 2012 arbeitet Dembowski für die Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit (KoFaS) am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Am 18. Januar 2013 strahlte der deutsche Auslandsfernsehsender Deutsche Welle ein Porträt über ihn aus. Seit 2013 ist er Mitglied der AG Antidiskriminierung beim DFB. Er lebt in Berlin. Im Oktober 2014 begann er die Tätigkeit als Corporate Social Responsibility Programme Manager beim Fußball-Weltverband FIFA in Zürich. Dembowski ist berufenes Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.
Erste Aktivitäten in Fanszenen
Dembowski wirkte neben Dieter Bott im ersten Duisburger Fanprojekt mit, organisierte 1996 mit ihm das erste Fußball-Fanzine-Festival im Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick und gab das MSV-Duisburg-nahe Fanzine „Blutgrätsche“ mit heraus. 1996 wurde er für mehrere Jahre Bundessprecher des Bündnisses Aktiver Fußballfans (BAFF), war maßgeblich an der Organisation der bundesweiten Fankongresse von 1997 bis 1999 beteiligt. 1998–2000 war Dembowski im zweiten Fanprojekt Duisburg e.V. angestellt und entwickelte dort Botts Ansatz der jugendpolitisch-strukturellen Sozialarbeit weiter, der ein lebensweltorientiertes Empowerment von jugendlichen und jungerwachsenen Fußballfans zum Inhalt hat. Dies wurde 1998 auch Thema seiner Diplomarbeit. 1998 war er im sozialpädagogischen WM-Team der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und gab in Frankreich das Fan-Magazin „AlleZmagne“ mit heraus.
Wander-Ausstellung Tatort Stadion
Ende 1999 zog Dembowski nach Berlin und kuratierte für BAFF und das Netzwerk Football Against Racism in Europe (FARE) die sozialhistorische Wanderausstellung und Antidiskriminierungskampagne „Tatort Stadion. Rassismus und Diskriminierung im Fußball“, die bis 2006 über einhundertmal gezeigt wurde. Auch an ihrem Nachfolger „Tatort Stadion 2“, die seit 2010 durch Deutschland und Österreich tourt, ist er beteiligt.
Nach der Eröffnung 2001 löste „Tatort Stadion“ einen Eklat aus, da sie nicht nur Diskriminierung in Fanreihen verortete, sondern auch schaute, wo z. B. der damalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sich diskriminierend äußerte und gehandelt hatte. Der DFB zog zugesagte Gelder zurück und rief mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) seine Vereine dazu auf, die Ausstellung nicht zu unterstützen. Langfristig betrachtet, hat die öffentliche Debatte und Gremienarbeit, die „Tatort Stadion“ 2001 anschob, erheblich zu einer Öffnung des Fußballs in Sachen Antidiskriminierung beigetragen. 2001 war Dembowski dabei, als BAFF für „Tatort Stadion“ den Titel „Botschafter für Toleranz“ des Bündnisses für Demokratie und Toleranz erhielt. Die Wanderausstellung war auch Teil des Programmes von FARE, das 2002 den „Free Your Mind“-Preis des Musik-TV-Senders MTV bekam. 2003 folgte der Jean-Kahn-Preis des European Monitoring Centers on Racism and Xenophobia (EUMC).
Weitere Ausstellungen
2003 kuratierte Dembowski in Basel die Kunstausstellung „Kultort Stadion“ für Littmann Kulturprojekte im Gundeldinger Feld mit. „Kultort Stadion“ war Ende 2004 auch in der Zeche Zollverein in Essen und 2008 im Sala de la Obra Social Caja Madrid in Barcelona zu sehen. 2006 arbeitete Dembowski ebenso an der Ausstellung „Heimspiel. Standort – Sport – Spektakel“ in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NBGK) in Berlin, ein kritischer Agitprop-Kommentar zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Im gleichen Jahr trug er Exponate zur Ausstellung „You'll Never Walk Alone. Fußball und Fankultur“ die Thomas Edlinger im O.K. Centrum für Gegenwartskunst in Linz zusammenstellte. Seit 2006 tourt die von Dembowski mit der Projektgruppe Flutlicht gestaltete Wanderausstellung „BallArbeit. Szenen aus Fußball und Migration“ durch Deutschland. Sie gewann 2006 die Herbert-Wehner-Medaille der Gewerkschaft ver.di.
Für Football Against Racism in Europe
Von 2000 bis 2007 half Dembowski hauptamtlich mit, FARE als anerkanntes Netzwerk – auch bei UEFA und FIFA – zu etablieren. 2001 sprach er beim FIFA-Kongress in Buenos Aires/Argentinien und half, die spätere FIFA-Agenda gegen Rassismus mit auf den Weg zu bringen. Im gleichen Jahr war er Projektleiter des deutschen Aktionsprogramms von FARE, als FARE den „UEFA Charity Cheque“ überreicht bekam. Bei FARE war er auch an der Entwicklung der ersten UEFA-Konferenzen „Unite Against Racism“ beim Londoner Chelsea FC 2003 und beim FC Barcelona 2006 beteiligt, mit denen die UEFA den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Homophobie langzeitig auf ihre Agenda setzte. Auch am antidiskriminierenden FARE-Begleitprogramm zur Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal sowie zur WM 2006 in Deutschland war er beteiligt.
Veröffentlichungen und Lesereisen
Nicht nur seine antidiskriminierende Projektarbeit begleitet er stets mit Buchbeiträgen und Gastartikeln in Tageszeitungen und Fußball-Magazinen, auch zu Poststrukturalismus und linksalternativen Themen, zu Popkultur und Subversion arbeitet er und bringt sich vor Ort ein. Schon 1996 hatte er für George Taboris Stück „Mutters Courage“ am Theater Oberhausen bei Helmut Postel hospitiert. Dembowski kolumnierte für die „Tageszeitung - TAZ“ („Die randigste Randsportart“), für das St.-Pauli-Fanmagazin „Der Übersteiger“ sowie das österreichische Fußballmagazin „Ballesterer“ („Aus dem Fanexil“). Dembowski organisiert seit 2000 seine literarische Spoken-Word-Performances und trat u. a. mit Wiglaf Droste, Fritz Tietz, Markus Flohr, Marvin Chlada, Thomas Ernst, Thomas Brussig, Ghost Mice, Paul Baribeau, Spoonboy, atomiclily und der österreichischen Künstlergruppe monochrom auf. Hinzu kommen seine unzähligen Vorträge, Workshops und Podiumsteilnahmen, in denen er über Diskriminierung, Nationalismen, Migration/Integration, Kommerzialisierung und Repression im Fußball europaweit auftritt. 2001 sprach er z. B. auch für FARE beim FIFA-Weltkongress in Buenos Aires/Argentinien, 2006 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Sao Paulo/Brasilien und 2008 an der Universität Wien.
Von 2006 bis 2010 lebte und arbeitete er nicht nur in Berlin, sondern auch häufig im südenglischen Brighton, im Dorf Corrie auf der schottischen Insel Arran und unterwegs. In diese Zeit fällt auch der Start seines Engagements für US-amerikanische „Do it yourself“-Szenen rund um Punk, Alternative Country, Riot-Folk und Folk-Punk – besonders für das Label Plan-It-X seines Freundes Chris Clavin. 2008 tourte er im Vorprogramm und als Co-Sänger mit Kinderinstrumenten mit der US-amerikanischen Folkpunk-Band Ghost Mice durch England, Polen und Deutschland. 2009 folgte seine ausgedehnte „Cold-Water“-Lesereise mit der Punkband Imperial Can und dem „Up the Puppets-Theater“ in den USA. 2010 trat er beim Plan-It-X-Festival in Bloomington, Indiana auf. Dembowskis literarisches, satirisches Faction-Programm nennt er Riot-Lesung, eine Mischung aus Lesung, Gesang, Spielzeuggeräuschen und Manie. Seit Oktober 2011 gibt er das viermonatlich erscheinende LitZine namens Ground Scores heraus.
(Quelle: Wikipedia)
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