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Knabenlese. Christliche Sklaven -Osmanisches Reich – Buch gebraucht kaufen

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Autor/in:
ISBN:

3550083831

(ISBN-13: 9783550083839)
Zustand:
wie neu
Format:
215x135 mm
Seiten:
368
Gewicht:
578 g
Einband:
Hardcover/gebunden
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Knabenlese Knabenlese




Jürgen Ebertowski




Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 367 Seiten - Verlag: Ullstein (1. Februar 2005) - Sprache: Deutsch - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14,6 x 3,4 cm




In seinem neuen historischen Roman entwirft Jürgen Ebertowski das farbenprächtige Gemälde einer untergegangenen Zeit, die von Machtkämpfen und Kriegen geprägt war und dennoch Glanz und Faszination bewahrt hat. Knabenlese - das war in der Blütezeit des Osmanischen Reichs der Brauch, christliche Jungen ihren Familien zu entreißen, um sie für den Dienst in der Armee des Sultans - als »Janitscharen« - oder in der Verwaltung auszubilden. Unter der Regierung von Sultan Süleyman dem Prächtigen, dem »Schatten Gottes auf Erden«, dem »Herrscher über alle Menschennacken«, entgehen auch die griechischen Zwillingsbrüder Jannis und Kosta diesem Schicksal nicht. Sie werden voneinander getrennt, beschnitten, im islamischen Glauben erzogen und machen an unterschiedlichen Orten glanzvolle Karrieren. Jannis, der den Namen Dschengis erhält, gelangt an den Hof des späteren Sultans Selim II. und Kosta, jetzt Kenan, beginnt als Leibpage beim Großwesir Rüstem Pascha, genannt »die Glückslaus«. Viele Jahre vergehen, der Krieg gegen Malta muß überstanden werden, bis die Brüder einander wieder begegnen ....




Über den Autor und weitere Mitwirkende




Jürgen Ebertowski, geboren 1949 in Berlin, studierte Japanologie und Sinologie und arbeitete sechs Jahre als Sprachlehrer am Goethe-Institut in Tokio. Seit 1993 lebt er als freier Autor in Berlin. Mitten im Herzen von Kreuzberg unterhält er eine Aikido-Schule und bereist regelmäßig Japan, die Türkei und Malta. Ebertowski ist Autor zahlreicher Kriminal- und historischer Romane. Zuletzt bei Ullstein erschienen: Das Kreuz des Samurai.




5.0 von 5 Sternen Eindrucksvolles historisches Geschichtswerk




Mit dem historisch genau recherchierten Roman "Knabenlese" ist J. Ebertowski eine Meisterleistung gelungen.




An Hand der Erlebnisse der Zwillingsbrüder , Kosta und Jannis , wird von den Praktiken der damaligen muslimischen Sultans berichtet, christliche Jungen zu rauben - "rekrutieren" - um sie zu den Elitesoldaten , den Janitscharen zu machen.




Beschneidung und Zwangsbekenntnis zum Islam waren obligatorisch, obwohl der Anschein der "eigenen Wahl" erhalten werden sollte.




In verschiedene Einheiten und Ausbildungen voneinander getrennt, erleben sie Aufstieg und Fall,Intrigen und Kämpfe der muslimischen und der christlichen Elitetruppen der damaligen Zeit.




Neben allem Ernst ist das Buch mit viel Humor und Spannung geschrieben worden.




Deutlich wird besonders, das der Glaube oft nur vorgeschoben ist , Machtspiele und Intrigen hinter Religion verschleiert werden.




Ein Buch das Mut machen will, nicht aufzugeben, die eigene Freiheit und den Glauben an sich selbst hoch zu halten.




Die Brüder treffen nach einigen Verwicklungen wieder zusammen , und nehmen ihr Schicksal in die eigene Hand.




Ein Buch, das durchaus zum Dialog der Kulturen und Religionen auffordert,




Sehr zu empfehlen , besonders jugendliche Christen und Muslime sollten es lesen und darüber ins Gespräch kommen!









Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.




Kaptan Sokrates' Kaik verschlägt es umständehalber in eine verschwiegene Bucht




Es war Mitte April, und der Morgennebel begann sich zwischen den Inseln und der Landzunge aufzulösen. Die bewaldete Halbinsel mit dem verfallenen heidnischen Heiligtum aus weißem Marmor schob sich wie ein Sperriegel aus dem Küstengebirge vor das Schiff. Wattegleicher Nebel und sanfte Dünung verhießen Kaptan Sokrates einen sonnigen Tag.




Der Skipper der "Seeschwalbe", einer robusten Kaik, seegängig und verläßlich, lehnte sich wohlig an die Heckreling, während die beiden Schiffsjungen und der Matrose das Segel ausrichteten, denn der Wind wehte jetzt landwärts. Der Skipper war ein stämmiger, kurzbeiniger Mann mittleren Alters mit einem Brustkorb wie eine Tonne.




Sein Steuermann sah ihn erwartungsvoll an. Kaptan Sokrates nickte, worauf der Steuermann sich mit aller Kraft gegen den Balken der Ruderpinne stemmte. Die "Seeschwalbe" drehte augenblicklich scharf nach Backbord ab und umschiffte eine Untiefe, deren einziges Anzeichen aus einem Kamm gischtiger Wellen bestand. Schon so manchem Segler war diese tückische Stelle zum Verhängnis geworden, Kaptan Sokrates jedoch kannte jede Klippe, jede Strömung, kannte jede Landmarke an diesem Küstenstrich.




Er befuhr die Gewässer, seit der Vater - der Allmächtige sei seiner armen Seele gnädig! - ihn als Knaben zum ersten Mal auf die Südreise mitgenommen hatte. Vom Vater hatte er nicht nur das Handwerk des Seemanns, sondern auch das des umsichtigen Schmugglers erlernt. Schmuggel war eine lohnende Tätigkeit, da Sultan Süleyman, der von allen der "Gesetzgebende" genannt wurde und der nun schon seit einer Ewigkeit über das Reich der Osmanen herrschte, beständig neue Handelsgüter mit einem Aus- oder Einfuhrbann beziehungsweise mit hohen Steuern belegte.




Es hatte sogar Aufstände in entlegensten Landesteilen gegeben, als wegen der ständigen Heerzüge gegen die Habsburger und Perser Sonderabgaben sowohl von Muslimen als auch von Christen und Juden erhoben worden waren. Vor Jahresfrist hatte sich im Reich des "Gesetzgebenden" der Preis für Olivenöl innerhalb von nur einer Woche verdreifacht. Nun, Kaptan Sokrates und seine Schmugglerzunft erfreute, was die einfache Bevölkerung in die Revolte trieb: Öl von Zypern und Kreta, den Venetianern untertan, war billiger denn je gewesen. Kaptan Sokrates strich sich über den struppigen Bart und lächelte. Das Aufruhrjahr hatte sich für ihn als ein höchst profitables erwiesen.




Sommers wie winters hatte der Skipper der "Seeschwalbe" die schneeweißen Säulen des Tempels auf der Landzungenspitze angepeilt, selbst bei rauhem Wetter, wenn die ansonsten wagemutigen Fischer der Gegend schon längst in einer der zahlreichen geschützten Buchten vor Anker gegangen waren. Und bislang hatte sich stets das Risiko ausgezahlt, mit der bulligen, verläßlichen Kaik auch stürmische Gewässer nicht zu meiden.




So florierten also die Geschäfte des Kapitäns: Aus anatolischem Weizen, aus Wolle und hin und wieder auch aus Kupferplatten bestand die Konterbande für die Venezianer auf Zypern oder Kreta; auf der Rückfahrt transportierte die "Seeschwalbe" dann Wein für die Christen und Juden im Istanbuler Stadtteil Fener, brachte auch hin und wieder eine Ladung gepökeltes Schweinefleisch für die Genuesen am Nordufer des Goldenen Horns nach Galata oder Pera.




War Kaptan Sokrates erst in der Dardanellen-Straße, die ins Marmarameer führte, und hatte er es auch vermeiden können, von den Zoll- und Patrouillenschiffen der Küstenstatthalter kontrolliert zu werden, dann winkte ihm trotz der noch aufzubringenden Bestechungsgelder erfreulicher Gewinn.




Ein wenig verdüsterte sich indes die Miene des Kapitäns, als er an all das gute Silber dachte, das er stets verlor, damit die richtigen Leute zur rechten Zeit die Augen zudrückten. Bei der letzten Reise im Herbst hatte er zwar für eine Ladung Zypern-Wein einen extrem guten Preis bei seinen Stammabnehmern in Fener und Pera erzielen können, doch auch die Bestechungstarife der Hafenbehörden in Gelibolu waren leider hochgeschnellt, was dann die Profitsumme unterm Strich empfindlich geschmälert hatte.




Ein Weißer Eunuch, der regelmäßig und heimlich mit ein paar Kameraden von der Palastwache in der Schenke von Nico, dem hinkenden Rhodier, zechte, hatte dafür die Habgier des Großwesirs Rüstem Pascha verantwortlich gemacht, der von allen nur die "Glückslaus" genannt wurde. Seit Rüstem - der Allmächtige strafe seine Unersättlichkeit! - der Schwiegersohn des "Gesetzgebenden " und nun auch noch dessen erster Minister war, konnte man sich gegen eine entsprechende Geldsumme sogar außerplanmäßige Beförderungen im Saray-Dienst erkaufen. Nichts schien mehr unmöglich im Reiche Süleymans, wenn die "Glückslaus" nur davon zu profitieren vermochte. Das galt für Palastbeförderungen ebenso wie für die Ausfertigung von Zoll- oder Einfuhrdokumenten. Und besonders die Gebühren für die Frachtpapiere, die der Defterdar von Gelibolu ausstellen mußte, damit man Handelsgüter auf dem Seeweg durchs Marmarameer nach Istanbul schaffen durfte, hatten sich neuerdings schmerzlich verteuert.




Desungeachtet besaß Kaptan Sokrates keinen wirklich triftigen Grund zur Klage. Eine zweite Kaik war von ihm in Samos in Auftrag gegeben worden, das Haus auf der heimatlichen Insel hatte einen geräumigen Anbau bekommen, und gleich drei Hirten kümmerten sich um die vielköpfigen Schaf- und Ziegenherden. Und wenn erst das zweite Schiff auf der Zypern-Route laufen würde ...




Kaptan Sokrates' angenehmer Tagtraum wurde durch einen heiseren Ausruf des Matrosen am Bug abrupt beendet. "Kaptan, da schwimmt jemand auf die Landzunge zu!" "Nein", sagte der Steuermann und starrte in den sich lichtenden Nebel. "Es sind zwei! Ich sehe zwei Köpfe!" Kaptan Sokrates rannte nach vorne. Die Punkte in der drei Schiffslängen messenden Durchfahrt zwischen der nächsten Insel und der Landzunge wurden größer: Die Schwimmer hatten die Halbinselspitze erreicht und richteten sich unterhalb der heidnischen Ruine aus dem flachen Wasser auf.
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12.06.2018
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