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Ästhetische Schriften. Aus dem Russischen von Günter Dalitz. – Buch antiquarisch kaufen

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Hardcover/gebunden
Sprache:
Deutsch
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Die heutige Ästhetik hat drei Wurzeln: Seit Hegel versteht sie sich
vor allem als Philosophie der Kunst. Nach einer zweiten Bestimmung
ist sie Theorie des Schönen, und nachdem im 18.Jahrhundert zuerst
das Erhabene und dann das Prächtige, Elegante, Anmutige sowie
auch das Häßliche, Groteske etc. als weitere Themen hinzukamen,
allgemein eine Theorie ästhetischer Werte, ihrer Erfahrung und Beurteilung.
Das Wort „Ästhetik" hat Alexander Gottlieb Baumgarten (1717 — 62)
geprägt und er hat auch in seiner Dissertation Meditationes philosophicae
de nonnullis ad poema pertinentibus (1735) das Programm einer Ästhetik
als einer eigenen philosophischen Disziplin entworfen. Sein Fragment
gebliebenes Hauptwerk Aesthetica (1750/58) ist der Versuch, dieses
Programm systematisch auszuführen. Baumgarten wollte der Logik,
die er als Lehre von der Verstandeserkenntnis begriff, eine Lehre von
der sinnlichen Erkenntnis, der Ais thesis zur Seite stellen, eine scientia
cognitionis sensitivae. Er war einer der ersten, die gegenüber der einseiti-
gen Wertschätzung rationaler, begrifflicher Erkenntnis in der Aufklä-
rung den Eigenwert und die besondere kognitive Leistung sinnlich-
anschaulichen Erlebens betonten. Zu einer solchen Ästhetik gehörte
für ihn auch eine Theorie des Ausdrucks solcher sinnlicher Erkennt-
nis. Er betonte, daß für die Vermittlung sinnlicher Erkenntnis die
Form ihres Ausdrucks sehr viel wichtiger sei als im Fall der Verstan-
deserkenntnis. Ästhetik ist also für Baumgarten auch Wissenschaft
vom Ausdruck, und so sagt er in seiner „Metaphysik" (§ 533), sie
sei scientia sensitive cognoscendi et proponendi.
Diese drei Themen hängen eng miteinander zusammen. Für
Hegel fiel die Philosophie der Kunst im wesentlichen mit einer
Theorie des Schönen zusammen, denn Kunst war für ihn schöne
Kunst, und er meinte damit nicht nur die freien gegenüber den
mechanischen (technischen) Künsten, Schönheit war für ihn vielmehr
ein wesentliches Merkmal von Kunstwerken. Naturschönheit ordnete
er hingegen einen geringeren Rang zu als der Schönheit in der Kunst,
„denn die Kunstschönheit ist die aus dem Geiste geborene und
wiedergeborene Schönheit, und um soviel der Geist und seine Pro-
duktionen höher steht als die Natur und ihre Erscheinungen, um
soviel auch ist das Kunstschöne höher als die Schönheit der Natur".1
Daher ist auch nur ein Kapitel seiner „Vorlesungen über die Ästhetik"
dem Naturschönen gewidmet. Die Gleichsetzung von Kunst mit
schöner Kunst ist freilich fragwürdig; sie versteht sich aus dem
klassizistischen Hintergrund der Hegeischen Kunstauffassung. Kunst
hat nicht nur das Ziel, Schönes darzustellen oder schöne Objekte zu
produzieren. Grünewalds Kreuzigung am Isenheimer Altar und Wil-
helm Raabes Roman Der Schüdderump sind große Werke, obwohl
man sie kaum als „schön" bezeichnen kann. Eine Philosophie der
Kunst muß aber jedenfalls eine Theorie des Schönen einschließen,
da Schönheit ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Kunstwerken ist —
wenn nicht aller, so doch vieler — und allgemein eine Theorie
ästhetischer Werte und ihrer Beurteilung. Da diese Beurteilung auf
Erfahrung beruht und ästhetische Erfahrung für das Kunstschaffen
wie für die Kunstbetrachtung eine wichtige Rolle spielt, kommt die
Philosophie der Kunst auch nicht ohne eine Theorie ästhetischer
Erfahrung aus.
Ästhetische Erfahrung ist nun ihrerseits das zentrale Thema
der Theorie sinnlicher Erkenntnis, die Baumgarten anzielte. Seine
Ästhetik sollte insbesondere die Grundlage für eine Theorie der
schönen Künste liefern, denn die spezifische Perfektion, auf die
sinnliche Erkenntnis im Gegensatz zur Verstandeserkenntnis abzielt,
fiel für ihn mit Schönheit zusammen. Baumgartens Konzeption einer
Ästhetik ist aber zweifellos viel zu weit. Von seinem Ansatz her
kommt man ebenso zu den empirischen Naturwissenschaften, zur
Wahrnehmungspsychologie, zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheo-
rie wie zu einer Theorie der Kunst. Daß Baumgarten seine Ästhetik
tatsächlich so allgemein verstand, ergibt sich daraus, daß er sie
in seiner Metaphysik in den Kontext der empirischen Psychologie
einordnete, Gedächtnis, Einbildungskraft, Beobachtungsfahigkeit
und sinnliches Unterscheidungsvermögen als ästhetische Vermögen
abhandelte und unter dem Titel „Ästhetik" auch Meßinstrumente
wie Fernrohre, Thermometer und Barometer diskutieren wollte.
Ebenso breit war seine Ausdruckswissenschaft angelegt. Sie sollte
eine umfassende Semiotik sein, in der nicht nur von Zeichen, ihrer
Auslegung und ihren Bedeutungen die Rede sein sollte, sondern auch
1 Hegel V Ä 13, S.14.
von Anzeichen und ihrer Deutung, wobei Mantik und Physiognomik
ein breiter Raum zugedacht war.2 Man hat daher das Baumgartensche
Projekt schon bald erheblich beschnitten. So beschränkt Kant, der
das Wort „Ästhetik" noch im Sinn von Baumgarten als Theorie
sinnlicher Erkenntnis verstand, in der Kritik der Urteilskraft, seinem
Hauptwerk zur Ästhetik, diese Erkenntnis etwa auf das, was man
heute „ästhetische Erfahrung" nennt. Es bleibt aber ein Verdienst
Baumgartens, die Kunstphilosophie in den weiteren Rahmen einer
Theorie sinnlichen Erlebens und seines Ausdrucks gestellt zu haben.....
..Ästhetik als Philosophie der Kunst ist allgemeine Ästhetik. Es gibt
eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Kunstgattungen: die bildenden
Künste (Malerei, Plastik und Architektur), Dichtung, Schauspiel,
Musik, Tanz, und zu diesen „höheren Künsten" kommen noch
„niedere" hinzu wie Ornamentik, Kunsthandwerk und Film.3 Neben
der allgemeinen Ästhetik gibt es spezielle Ästhetiken, die sich mit
den einzelnen Künsten befassen, also z.B. eine Ästhetik der bildenden
Kunst, eine Literatur- und eine Musikästhetik. Sie rechnet man zu
den Einzelwissenschaften, also zur Kunstwissenschaft, zur Literatur-
bzw, zur Musikwissenschaft, und für sie sind nicht die Philosophen
zuständig, sondern vor allem die Vertreter dieser Disziplinen, die
über die dafür notwendigen Detailkenntnisse verfügen. .......
Erstausgabe / -auflage:
Erschienen:
1968
Bestell-Nr.:
BN1457

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