Sieben Jahre zählen nicht – Buch gebraucht kaufen

deutliche Gebrauchsspuren

206

124 g

Taschenbuch

Deutsch

Zustand siehe Bild/Bilder. Zusätzlich: Ecken und Kanten leicht bestoßen. Seiten und Buchschnitt stark abgedunkelt. Rückseite Preisaufkleber.


Lilija Beljajewa, geboren 1934 als Tochter eines Lehrers in Dorogobush, Gebiet Smolensk, besuchte die philologische Fakultät der pädagogischen Hochschule Tambow; arbeitete als Journalistin in Wologda und auf Sachalin; unternahm Reisen in Neulandgebiete, nach Sibirien und dem Fernen Osten; debütierte 1965 mit der Erzählung „Äpfel für die Heirat“. Weitere Werke: die Erzählung „Wohnung mit Blick aufs Meer“ (1969), die Romane „Sieben Jahre zählen nicht“ (1976) und „Schlaflosigkeit“ (1976).

Lilija Beljajewa wurde auf einem Lehrgang junger sowjetischer Autoren des Fernen Ostens und Ostsibiriens in Tschita entdeckt. Die zu den hoffnungsvollsten Nachwuchsschriftstellern zählende Pädagogin und Journalistin lebt nach etlichen Jahren Sachalin-Praxis heute freischaffend in Moskau. Das Spannungsfeld Sachalin—Moskau bestimmt auch das Schicksal der Figuren ihrer bislang bedeutendsten Arbeiten, der Romane „Sieben Jahre zählen nicht“ und „Schlaflosigkeit“. Für die Beljajewa ist jedoch nicht entscheidend, wo der Mensch lebt und arbeitet, sondern wie er sich sein Leben einrichtet, ob er sich selbst treu bleibt oder seine Ideale um äußerer Vorteile, um der Bequemlichkeit willen verrät. Damit greift sie ein Thema auf, dem sich auch bekannte Vertreter der zeitgenössischen Sowjetliteratur wie Trifonow, Sluckis, Tendrjakow immer wieder zuwenden und dessen Aktualität ein russischer Kritiker mit den Worten unterstreicht: „Jeder von uns hat sein Sachalin.“

Sieben Jahre hat der Bergbauingenieur Prosorow auf Sachalin im Schacht gearbeitet, ohne Urlaub, unter mancherlei Entbehrungen, sieben Jahre hat er seiner jungen Frau Larissa ehrlich verdiente hohe Geldsummen nach Moskau geschickt, damit sie eine Komfortwohnung bezahlen und viele schöne Dinge erwerben kann. Nun kehrt er zurück in die Hauptstadt, um endlich die Früchte seiner Arbeit zu genießen. Aber nur zu bald muß er einsehen: Die Jahre auf Sachalin lassen sich nicht so einfach aus dem Leben tilgen. Die in Spießerseligkeit abgeglittene Larissa ist ihm entfremdet, ihr Freundeskreis enttäuscht ihn, er, der sich bei der Grubenarbeit selbst bestätigt sah und Freude an dem Geleisteten empfand, droht auf dem weichen Bürosessel der Trägheit zu verfallen, sich anzupassen, hier und da Zugeständnisse zu machen. Immer öfter sehnt er sich zurück nach dem rauhen Sachalin, zu seinen Kumpeln, zu der kompromißlosen, ihn fordernden Geliebten, immer öfter beginnt er zu grübeln, ob er nicht in der auf den ersten Blick so unwirtlichen Gegend bereits das ‚wahre‘ Leben gefunden hatte, nach dem er nun vergebens sucht...

1978

BN12493