Der gestohlene Christus – Buch gebraucht kaufen

3767502402

(ISBN-13: 9783767502406)

leichte Gebrauchsspuren

12 x 18 cm

221

275 g

Paperback

Deutsch

Die Seiten sind sauber und frisch, keine Flecken.
Klappentext
Aus der Altar-Kreuzigungsgruppe einer Kirche wird das mittlere Kreuz mit dem Christus gestohlen. Übrig bleiben die beiden Schacher - zur Rechten und zur Linken - Symbol für eine Welt ohne Christus.
Der Autor hat dieses Ereignis zum Mittelpunkt seiner Erzählung gemacht. Am Beispiel von vier jungen Leuten, die in die Affäre um den gestohlenen Christus verstrickt sind, erzählt er von der Glaubenskrise einer ganzen Gesellschaft:

Der junge Pastor Henning Orlien, der nach seinem Studium selbst an Christus zweifelt. Der hochbegabte Bildhauer Florian von Kochanski, der sein Leben und seine Karriere zielbewußt und ganz aus eigener Kraft aufzubauen versucht. Die schöne, aber unstete Isabel, die sich an niemand und nirgends binden mag. Die blutjunge Primanerin Dora, die sich ungeachtet ihrer Konflikte mit dem Vater in Pastor Orlien verliebt...


Auszug
Auftakt durch Kersten
Ich habe die jungen Leute, die in jene bewegende, aber auch Aufsehen erregende Affäre mit dem gestohlenen Christus verstrickt waren, gebeten, mir den Fall jeweils aus ihrer eigenen Sicht zu schildern. Zu meiner Überraschung haben sie es getan. Sie erzählten es mir unmittelbar, oder sie sprachen es auf Tonband, oder sie brachten es zu Papier - alles mit einer diese Jugend offenbar kennzeichnenden Freimütigkeit, die sie an den Tag legen, wenn sie ihre Maulfaulheit gegenüber einem Älteren überhaupt erst einmal überwunden haben.

Glich dieses unvermutete Vertrauen dem letzten Balken einer Brücke, die einstmals von Ufer zu Ufer die Generationen verband? Oder war es nur ein eruptiver Akt der Selbstbefreiung, um Lastendes oder Lästiges über Bord zu werfen? Wahrscheinlich beides - wie wohl die Beweggründe für unser Handeln unentwirrbarer ineinander verknüpft sind, als die Psychologen wahrhaben wollen.

Ursprünglich hatte ich geplant, die einzelnen Berichte zu einer durchgehenden Erzählung zusammenzuschreiben. Man hätte den Vorteil einer ordnenden Hand gespürt und hätte mühelos einem logischen Nacheinander folgen können. Andererseits wäre es fraglich gewesen, ob es mir gelungen wäre, die Unmittelbarkeit des Berichteten zu wahren.

1972

18.05.2020

erz5532