Vorkommen und Bekämpfung der Aujeszkyschen Krankheit in den RGW-Ländern - Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des … – Buch gebraucht kaufen

3428067606

(ISBN-13: 9783428067602)

leichte Gebrauchsspuren

165

269 g

Taschenbuch

Deutsch

Ecken und Kanten kaum bestoßen. Seiten und Buchschnitt kaum abgedunkelt. Einband leichte Lichtverfärbungen. Rückseite mittig links am Einbandrand dunkler Rand. Sonst sehr guter Zustand.

EINLEITUNG
Im Jahre 1949 wurde der Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW oder COMECON) gegründet. Sitz dieses Organs der sozialistischen Staaten zur planmäßigen Gestaltung der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen diesen Ländern ist Moskau (Stateman's Yearbook 1988/1989).
Zu den Gründungsmitgliedern des RGW zählen die Sowjetunion, Bulgarien, Tschechoslowakei, Ungarn, Polen und Rumänien. Albanien trat 1949 bei, verließ den Rat aber als aktives Mitglied 1961. Nach der Gründung traten die DDR (1950), die Mongolei (1962), Kuba (1972) und Vietnam (1978) bei. Seit 1965 ist Jugoslawien assoziiertes Mitglied.
Gemäß dem Statut des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe vom 14.12.1959 ist eines der Ziele dieser Organisation, die rationellste Entwicklung der Volkswirtschaft der Mitgliedsländer zu fördern.
Einen erheblichen Anteil an der Volkswirtschaft kommt in den europäischen RGW-Ländern der Landwirtschaft und hier besonders der Tierproduktion zu. Einen Ausdruck findet diese Bedeutung im Export von Tieren, tierischen Produkten und Lebensmitteln tierischer Herkunft. Die Leistungen in diesen Bereichen hängen direkt von den Produktionsbedingungen, dem Gesundheits- und Hygienestatus in den Tierbeständen ab.
Durch die nach industriellen Grundsätzen ausgestaltete und damit bewirkte Konzentration der Tierhaltung wurde dieser Produktionszweig in den einzelnen Ländern in unterschiedlichem Maße mit neuen hygienischen Problemen konfrontiert. Diese äußerten sich u. a. in der Zunahme und Ausbreitung von einigen Infektionskrankheiten. Dazu trug auch die Steigerung des Warenverkehrs bei.
Um das mögliche Risiko der Einschleppung von Krankheitserregern bei Importen in die Bundesrepublik Deutschland und damit die Gefährdung der hiesigen Bestände abzuschätzen und den hygienischen Status der importierten tierischen Erzeugnisse zu beurteilen, sind Sammlung und Auswertung von Angaben über Vorkommen, Verbreitung sowie erfolgversprechende Bekämpfungsmaßnahmen von Infektionskrankheiten erforderlich.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Aspekte an Hand von Literaturberichten und persönlicher Recherchen für die wirtschaftlich wichtige Aujeszkysche Krankheit (AK) zusammenzufassen. Seuchenhygienisch ist die AK deshalb wichtig, weil zu den besonderen Eigenschaften des Erregers (ein Herpesvirus) die Latenz zählt. Dies ermöglicht, daß auch infizierte, klinisch gesund erscheinende Schweine das Virus ausscheiden und damit zur Infektionsquelle werden können.
Da für das Aujeszky-Virus das Schwein den Hauptwirt darstellt, müssen die Bekämpfungsverfahren auch die jeweilige Organisation der Schweinezucht und -mast berücksichtigen. Aufgrund in der Regel sehr großer staatlicher und kleiner privatwirtschaftlicher Betriebe ergeben sich in den RGW-Ländern erhebliche Schwierigkeiten bei der Realisierung der Bekämpfung. In den meisten Ländern findet neben den klassischen Methoden der Seuchenbekämpfung zusätzlich die aktive Immunisierung der Schweinebestände Anwendung.
Aktuelle Daten über die AK-Verbreitung und Ergebnisse der Seuchenbekämpfung aus den Ostblockländern sind zum Teil nicht oder nur indirekt zu erhalten. Deshalb wurden in dem Kapitel SEUCHENGESCHICHTE zurückliegende Angaben verwertet. Dadurch wird zumindest der Weg der in den jeweiligen Ländern angewandten Bekämpfungsstrategie ersichtlich. Die Änderungen und Verbesserungen der Maßnahmen basieren auf Erfahrungen, aber auch auf der unterschiedlichen Verbreitung der AK. Daraus können u. U. Rückschlüsse auf den gegenwärtigen Stand in den einzelnen Ländern gezogen werden. Die Anzahl der relevanten Veröffentlichungen und der darin behandelten Themen variiert länderweise sehr. In dem vorliegenden Bericht zeichnen sich bei den einzelnen Themen innerhalb eines Landes besondere Schwerpunkte ab. Diese Themen spiegeln zum Teil die im Interesse des jeweiligen Landes stehenden vordringlichen Fragen wieder.
Zur Orientierung über die Zuständigkeiten im Zusammenhang mit der Tierseuchenbekämpfung wird ein kurzer Abriß der Gliederung in der Landwirtschaft und des Verwaltungsapparates des Veterinärwesens der RGW-Länder vorangestellt. Dabei wird in erster Linie auf Angaben von SIEGER (1981) und THIEL (1979) zurückgegriffen. Detailliertere Informationen können diesen Quellen entnommen werden.

1989

BN2306