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Preis:
4,70 €
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gebrauchtes Buch
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* Keine MwSt.-Berechnung, da Privatverkauf.
Autor/in:
Titel:
ISBN:
3897411806
(ISBN-13: 9783897411807)Zustand:
leichte Gebrauchsspuren
Verlag:
Format:
210x130 mm
Seiten:
227
Gewicht:
311 g
Einband:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Ecken ganz leicht bestoßen, Preisaufkleber hinten, sonst wie neu.
Verlagstext:
Am Ende wird fast immer alles wenigstens ein bisschen gut … Leidenschaft und Melancholie, ein Hauch Casanova und Augenzwinkern schwingen hier im gleichen Rhythmus. Traute Berssens Kurzgeschichten ziehen nicht nur lesbische Leserinnen in ihren Bann.
Frauen beginnen wieder neu zu lieben – und begegnen der Lebensgeschichte einer anderen. Der mag das letzte Kapitel noch auf der Stirn geschrieben stehen. Wie bei der Königin vom Fischmarkt, bei der alten Pretty Bell oder der jungen Frau, die ihre Geliebte an einen Mann verliert. Traute Berssen gelingt ein litrarisches Kaleidoskop aus den Schicksalen lesbischer Frauen unterschiedlicher Generationen, Lebens- und Liebesweisen. In den teils erotischen, teils tragikomischen, bisweilen bissig-skurrilen Erzählungen geht es um Lügen und Ausgrenzung, um die (Un)Möglichkeit von Beziehungen – und um die Suche nach dem wahren Glück natürlich. Um den Tag, an dem keine nach Irland fährt. Um weiße Schuhe mit Honig. Und, ganz klar, um die Sache mit der Sehnsucht …
Mit scharfem Blick fürs Detail, hintergründigem Humor und außergewöhnlich atmosphärischer Dichte zieht Traute Berssen uns in den Bann ihrer sensiblen, oft auch grotesken Szenerien, die in ausdrucksstarker, poetischer Sprache Momentaufnahmen lesbischen Lebens und Liebens spiegeln. Bilder, in denen viel Schatten liegt.
Aber auch viel Licht.
Traute Berssen, geb. 1953, kehrte nach mehr als zwölf-jährigem Aufenthalt in Südfrankreich als freie Autorin nach Deutschland zurück. Bereits während der achtziger Jahre begann sie Lyrik, Reiseberichte und Statements in deutschen und österreichischen Literaturzeitschriften und Anthologien zu publizieren. Zurzeit verfasst sie neben einer längeren Erzählung Kurzgeschichten und surrealistische Sekundennovellen.
----
Leseprobe:
Ich war ruhig und gelassen, verbrachte den Morgen mit allerhand kleinen Erledigungen und telefonierte gerade, als es an der Tür klingelte.
Mit dem Hörer in der Hand öffnete ich und ließ sie ein in mein Paradies. Mein Herz, so ganz leise. Wir begrüßten uns kurz, sehr kurz.
Sie ging gleich ins Wohnzimmer und ich tat weiter, als ob ich telefonierte. Am Wohnzimmertisch saß ich ihr gegenüber und telefonierte und telefonierte und sah, dass sie nun ihr Haar kürzer trug. Sie sah viel jünger aus, aber ihre Augen waren sehr müde. Ihr weinblattrotes Haar. Wie oft hatte ich es berührt, gestreichelt, eingeatmet. Ich sah ihre Hände, ich sah in ihr Gesicht. In den Abgrund ihrer Augen, in den ich mit zärtlicher Begeisterung gefallen war. Immer und immer wieder. Aber sie wich meinem Blick aus und sah schnell aus dem Fenster. Ich sah die goldene, feine Kette an ihrem Handgelenk, die ich ihr geschenkt hatte, und ihre neue Sonnenbrille, die vor ihr auf dem Tisch lag. In grün und ralleymäßig rasant. Passend zu ihrem neuen Auto, dass sie sich zwei Wochen nach unserer Trennung gekauft hatte. In dunkelgrün. Vom Fenster aus sah ich es zum ersten Mal. In dieser zweiten Woche nach der Trennung, da hatte ich ohne jeden Grund begonnen, mit grüner Tinte zu schreiben. Mit dunkelgrüner Tinte. Ich sagte es ihr nicht.
Ja, sie war es immer noch.
Meine Circe.
Meine Zauberin.
Meine Verführerin.
Ohne sie aus den Augen zu lassen, verabschiedete ich mich mit ein paar sinnlosen Sätzen von Lady Niemand am anderen Ende der Leitung.
Ich trank meinen Kaffee, und sie nestelte im Jasmin vor sich auf dem Tisch. Spielte mit den weißen Blüten. Mit den Fingern zerrieb sie die, die herabgefallen waren. Sie sah sich in der Wohnung um und möglichst immer an mir vorbei. Bat mich um einen Kaffee, den ich ihr brachte. Hantierte ungeschickt mit ihrer Brille. Wir schwiegen. Qualvolle Minuten. Oder redeten über belanglose Dinge. Meine Falten seien mehr geworden, meine Augen seien müde, wie konnte sie das sagen und an mir vorbei schauen? Im Gegensatz zu ihr scheute ich mich nicht, sie wirklich anzusehen. Ihre Haut schimmerte, Schweiß auf der Stirn. Sie wischte ihn schnell fort. Den zweiten Kaffee holte sie sich selbst aus der Küche, so wie damals. Da stand sie dann wieder. All die gleichen Bewegungen, dieser kräftige Ruck an der Schublade, aus der sie einen neuen Löffel holte, so wie damals. Sie stand vor dem Herd, auf der gleichen Fliese, so wie damals. Das rechte Knie geknickt.
Lächelte ganz genauso wie damals.
So, wie immer.
Mein Herz begann zu weinen.
Frauen beginnen wieder neu zu lieben – und begegnen der Lebensgeschichte einer anderen. Der mag das letzte Kapitel noch auf der Stirn geschrieben stehen. Wie bei der Königin vom Fischmarkt, bei der alten Pretty Bell oder der jungen Frau, die ihre Geliebte an einen Mann verliert. Traute Berssen gelingt ein litrarisches Kaleidoskop aus den Schicksalen lesbischer Frauen unterschiedlicher Generationen, Lebens- und Liebesweisen. In den teils erotischen, teils tragikomischen, bisweilen bissig-skurrilen Erzählungen geht es um Lügen und Ausgrenzung, um die (Un)Möglichkeit von Beziehungen – und um die Suche nach dem wahren Glück natürlich. Um den Tag, an dem keine nach Irland fährt. Um weiße Schuhe mit Honig. Und, ganz klar, um die Sache mit der Sehnsucht …
Mit scharfem Blick fürs Detail, hintergründigem Humor und außergewöhnlich atmosphärischer Dichte zieht Traute Berssen uns in den Bann ihrer sensiblen, oft auch grotesken Szenerien, die in ausdrucksstarker, poetischer Sprache Momentaufnahmen lesbischen Lebens und Liebens spiegeln. Bilder, in denen viel Schatten liegt.
Aber auch viel Licht.
Traute Berssen, geb. 1953, kehrte nach mehr als zwölf-jährigem Aufenthalt in Südfrankreich als freie Autorin nach Deutschland zurück. Bereits während der achtziger Jahre begann sie Lyrik, Reiseberichte und Statements in deutschen und österreichischen Literaturzeitschriften und Anthologien zu publizieren. Zurzeit verfasst sie neben einer längeren Erzählung Kurzgeschichten und surrealistische Sekundennovellen.
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Leseprobe:
Ich war ruhig und gelassen, verbrachte den Morgen mit allerhand kleinen Erledigungen und telefonierte gerade, als es an der Tür klingelte.
Mit dem Hörer in der Hand öffnete ich und ließ sie ein in mein Paradies. Mein Herz, so ganz leise. Wir begrüßten uns kurz, sehr kurz.
Sie ging gleich ins Wohnzimmer und ich tat weiter, als ob ich telefonierte. Am Wohnzimmertisch saß ich ihr gegenüber und telefonierte und telefonierte und sah, dass sie nun ihr Haar kürzer trug. Sie sah viel jünger aus, aber ihre Augen waren sehr müde. Ihr weinblattrotes Haar. Wie oft hatte ich es berührt, gestreichelt, eingeatmet. Ich sah ihre Hände, ich sah in ihr Gesicht. In den Abgrund ihrer Augen, in den ich mit zärtlicher Begeisterung gefallen war. Immer und immer wieder. Aber sie wich meinem Blick aus und sah schnell aus dem Fenster. Ich sah die goldene, feine Kette an ihrem Handgelenk, die ich ihr geschenkt hatte, und ihre neue Sonnenbrille, die vor ihr auf dem Tisch lag. In grün und ralleymäßig rasant. Passend zu ihrem neuen Auto, dass sie sich zwei Wochen nach unserer Trennung gekauft hatte. In dunkelgrün. Vom Fenster aus sah ich es zum ersten Mal. In dieser zweiten Woche nach der Trennung, da hatte ich ohne jeden Grund begonnen, mit grüner Tinte zu schreiben. Mit dunkelgrüner Tinte. Ich sagte es ihr nicht.
Ja, sie war es immer noch.
Meine Circe.
Meine Zauberin.
Meine Verführerin.
Ohne sie aus den Augen zu lassen, verabschiedete ich mich mit ein paar sinnlosen Sätzen von Lady Niemand am anderen Ende der Leitung.
Ich trank meinen Kaffee, und sie nestelte im Jasmin vor sich auf dem Tisch. Spielte mit den weißen Blüten. Mit den Fingern zerrieb sie die, die herabgefallen waren. Sie sah sich in der Wohnung um und möglichst immer an mir vorbei. Bat mich um einen Kaffee, den ich ihr brachte. Hantierte ungeschickt mit ihrer Brille. Wir schwiegen. Qualvolle Minuten. Oder redeten über belanglose Dinge. Meine Falten seien mehr geworden, meine Augen seien müde, wie konnte sie das sagen und an mir vorbei schauen? Im Gegensatz zu ihr scheute ich mich nicht, sie wirklich anzusehen. Ihre Haut schimmerte, Schweiß auf der Stirn. Sie wischte ihn schnell fort. Den zweiten Kaffee holte sie sich selbst aus der Küche, so wie damals. Da stand sie dann wieder. All die gleichen Bewegungen, dieser kräftige Ruck an der Schublade, aus der sie einen neuen Löffel holte, so wie damals. Sie stand vor dem Herd, auf der gleichen Fliese, so wie damals. Das rechte Knie geknickt.
Lächelte ganz genauso wie damals.
So, wie immer.
Mein Herz begann zu weinen.
Stichwörter:
Erschienen:
2005
Angebot vom:
16.12.2024
Bestell-Nr.:
BN1684
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