Illustrierte Weltgeschichte die neue Chronik – Buch gebraucht kaufen

3625104377

(ISBN-13: 9783625104377)

leichte Gebrauchsspuren

240

1384 g

Hardcover/gebunden

Deutsch

Ecken und Kanten kaum bestoßen. Erste Seite Widmung an Vorbesitzer (nicht durch Herausgeber). Sonst guter Zustand.


Dieses bedeutende, aufwendig bebilderte, durchgehend vierfarbige Buch bietet in kompakter Form einen vollständigen Überblick aller wesentlichen Ereignisse der schriftlichen Überlieferung. Es richtet sich an den von den Medien verwöhnten Augenmenschen unserer Tage, der in einer Zeit des totalen Informationsangebotes über das Bild zum Wesentlichen geführt wird. Der Herausgeber Ulrich Wickert, erfahrener Auslandskorrespondent, Bestseller-Autor, Tagesthemen-Moderator, Deutschlands politischer Redakteur Nummer Eins, begleitet den Leser durch dieses alle Höhen und Tiefen der Menschheitsgeschichte auslotende Werk.

Die Geschichte ist das Gedächtnis der Völker, und ohne seine Geschichte zu kennen, kann kein Volk seine Identität finden. Aus der Geschichte entwickeln sich verschiedene Traditionen. Ohne eine über Jahrtausende gepflegte schriftliche Überlieferung wären viele, auch brandaktuelle, Vorgänge für uns unerklärbar. Als Journalist habe ich — seit meinen ersten Gehversuchen in diesem Beruf — politische, gesellschaftliche und auch kulturelle Ereignisse mit dem Blick auf historische Vorgänge immer wieder besser verstanden und dem Leser, Hörer oder Zuschauer erklären können. Alle meine Film-Dokumentationen, Aufsätze, Bücher, Essays usw. — ja auch die Moderation in den Tagesthemen — wären ohne Kenntnisse der Menschheitsgeschichte nicht vollständig. Dank der neuen Technologien werden wir heute durch das Fernsehen über jedes Ereignis auf unserem Globus, egal wie weit es von uns entfernt ist, innerhalb von Stunden, ja Minuten, unterrichtet. So erfahren wir, daß im geographisch fernen — aber durch das Fernsehen nahen — Ruanda Tutsis und Hutus bis zum Völkermord aufeinander einschlagen, und dieses Geschehen verfolgt uns bis ins Wohnzimmer. Sie fragen sich häufig, warum? — und meine Aufgabe und diejenige der mit mir arbeitenden Kolleginnen und Kollegen ist es, eine genaue, verständliche Antwort dafür zu finden. Die beste Erklärung fand schon vor Jahrzehnten der berühmte französische Sozialhistoriker Fernand Braudel mit der Feststellung »l'afrique noire est mal Partie«, also Schwarzafrika hatte einen schlechten Anfang, denn seine Länder sind schlecht aufgeteilt. Das liegt daran, daß die europäischen Mächte, die den afrikanischen Kontinent über Jahrhunderte als Kolonien ausplünderten, ganz willkürlich mit dem Lineal Grenzen gezogen haben, ohne dabei irgendwelche Rücksichten auf Stammesgebiete und geschichtlich Gewachsenes zu nehmen. Diese Mißachtung der Geschichte führt noch heute zu blutigen Auseinandersetzungen.
Ein anderes Beispiel: Es ist gar nicht so lange her, da spielte Partizan Belgrad, der jugoslawische Fußballmeister, gegen das spanische Meisterteam Real Madrid im Europapokal. In der Mannschaft kämpften Kroaten, Serben, Bosnier und Kosovo-Albaner gemeinsam ums Weiterkommen. Auf den ausverkauften Rängen jubelten die Anhänger aus eben diesen Volksgruppen ihren gemeinsamen Stars zu. Fast jeder von uns erinnert sich an die überaus friedliche, harmonische Winterolympiade in Sarajewo. Warum aber entsteht dort plötzlich ein blutiger Bürgerkrieg, in dem jeder gegen jeden kämpft, wo alle Parteien kaum vorstellbare Brutalitäten begehen? Die Vereinten Nationen, Europa und die Politiker der Führungsmächte dieser Welt stehen ohnmächtig diesem Konflikt gegenüber. Zahlreiche verschiedene Ursachen finden sich in den Geschichtsbüchern und liegen zeitlich lange vor der Ermordung des österreichischen Thronfolgers in eben diesem Sarajewo im Jahr 1914 (siehe Seite 168 dieses Werkes). Diese Chronik soll zwei Dinge leisten: Durch ihre großartige, vom Bild getragene und an den Sehgewohnheiten des Lesers im Medienzeitalter ausgerichtete Gestaltung soll das Buch erst einmal Spaß bereiten, sich wieder mit Geschichte zu befassen. Die Chronik soll aber auch als genaues und umfassendes Nachschlagewerk dienen, das sich auf die wesentlichen Weltereignisse konzentriert. Bitte glauben Sie mir, daß die Auswahl der Themenschwerpunkte für dieses Werk nicht leicht war. Wir haben uns hierbei zunächst am Leseverhalten des deutschsprachigen Publikums orientiert und die wesentlichen Daten der deutschen, österreichischen und Schweizer Geschichte nach vorne gerückt — die Geschichte dreier Völker, die ja über ein Jahrtausend in einem Reich zusammenlebten oder zumindest von einer gemeinsamen Kultur geprägt sind. Dies bedingt auch eine gewisse Konzentration des Werkes auf unser hoffentlich immer enger zusammenwachsendes Europa. Trotzdem kommt die Weltgeschichte nicht zu kurz. Aber auch sie ist aus dem Blickwinkel des europäischen Lesers gesehen. Denn weltgeschichtliche Vorgänge betreffen häufig verschiedene Kulturen und Erdteile, und sie werden aus der jeweiligen Perspektive anders dargestellt. Früher hat man die Geschichte häufig an Herrschern und Feldherren, an großen Frauen und Männern erklärt, doch das findet in dieser Chronik nicht statt. Wo immer es möglich ist, zeigt sie — und das ist moderne Geschichtsschreibung — die Folgen welthistorischer Ereignisse und Vorkommnisse für die einfachen Leute, und sie bemüht sich stets um eine objektive Bewertung der Tatsachen. Wäre ein Römer aus der Zeit des Kaisers Augustus in der Lage gewesen, London zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu besuchen, so hätte er sich über den Schmutz, über die hygienischen Mißstände gewundert. Als neue Erfindung wäre ihm allein die Straßenbeleuchtung durch Gaslaternen aufgefallen, so wenig hat sich technisch in den dazwischen liegenden tausendachthundert Jahren verändert. Doch seit der ersten Industriellen Revolution vermehrt sich das Wissen der Menschheit mit immer schnellerer Geschwindigkeit. Wir haben die Aufgabe, all dieses neue Wissen zu nutzen, tun das Antlitz unseres kleinen Globus in der Unendlichkeit des Weltalls zu bewahren. Das Wissen ermöglicht uns, durch neue Technologien und Erfindungen Veränderungen herbeizuführen, wie sie bisher nur in Traumvorstellungen und Utopien möglich waren. Deshalb haben wir eine unendlich größere Verantwortung für heute und für die Zukunft. Doch die Zukunft benötigt die Kenntnis der Geschichte als Fundament.

Ulrich Wickert

unbekannt

BN4319