Zur Psychologie der Frau – Buch gebraucht kaufen

3596220459

(ISBN-13: 9783596220458)

leichte Gebrauchsspuren

361

253 g

Taschenbuch

Deutsch

Zustand siehe Bild/Bilder. Zusätzlich: Ecken und Kanten leicht bestoßen. Seiten und Buchschnitt leicht abgedunkelt. Vorderseite zwei Flecken. Buchrückenbereich stärker abgeblasst.


»Was die Frau im Durchschnitt als Gesellschaftswesen wert ist, darüber kann man erst reden, wenn sie sich einmal ungehindert mehrere Geschlechterfolgen hindurch nach ihren inneren Gesetzen entwickelt hat — wenn sie endlich als ein Gestirn erscheint, das sich um seine eigene Achse dreht.« Isolde Kurz, 1903

»Man wird erst wissen, was die Frauen sind, wenn ihnen nicht mehr vorgeschrieben wird, was sie sein sollen.« Rosa Mayreder, 1905

»Ein exakter Vergleich von Mann und Frau, welcher die wirklichen angeborenen Geschlechtsunterschiede aufdekken will, fordert als erste Vorbedingung eine neue Vergleichsbasis. Es dürfen nur Geschlechter verglichen werden in völlig gleicher Lage, also Männer bei männlicher Vorherrschaft mit Frauen bei weiblicher Vorherrschaft, oder Frauen bei männlicher Vorherrschaft mit Männern bei weiblicher Vorherrschaft oder Männer und Frauen bei völliger Gleichberechtigung der Geschlechter.«
Mathilde Vaerting,1888

»In der Tat versagt die Erziehung der Frau, wie sie heute üblicherweise noch gehandhabt wird. Statt den Mädchen Selbstvertrauen und Mut einzuflößen, pflanzt sie ihnen die Blickrichtung auf die traditionelle Frauenrolle ein. Da diese aber eine zweitrangige Rolle ist, bewirkt die Erziehung zur Weiblichkeit Angst vor der Weiblichkeit oder Revolte gegen die Weiblichkeit.« Alice Rühle-Gerstel, 1932

»Im Grunde — unsere Frauen verlangen nicht zu viel, aber unsere Männer geben zu wenig.« Käthe Schirmacher, 1901

ZU DIESEM BUCH

Gesellschaftliche Strukturveränderungen wie die zunehmende Eingliederung von Frauen aller Schichten ins Erwerbsleben haben das traditionelle Frauenbild, das eine polaristische Geschlechterphilosophie entworfen hatte, aufgelockert und erweitert. Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, daß für bestehende psychische Divergenzen der Geschlechter nicht allein biologische Faktoren, sondern auch sozialisationsbedingte Aspekte verantwortlich sind. Die gegenwärtig zu beobachtenden Reaktionen auf diese Umorientierung bestehen einmal aus der normativen Tendenz einer weiblichen Angleichung an traditionell männliche Verhaltensmuster und zum anderen aus der erneuten Fixierung auf eine schlichte Polarisierung im Namen der Weiblichkeit, wie sie ein Teil der neuen Frauenbewegung forciert. Beide Reaktionen kleben an den alten Projektionen von männlich und weiblich und treten bereits im Zuge der Auflockerung geschlechtsspezifischer Handlungsvorschriften auf, wie sie die erste Frauenbewegung zeigte.

Die Beiträge des vorliegenden Bandes machen diese Entwicklung deutlich und zeigen Bemühungen, neue Konzepte zu entwickeln, die aus beiden Sackgassen hinaus den Weg in eine neue Offenheit finden.

DIE HERAUSGEBERIN

Gisela Brinker-Gabler ist die Herausgeberin der Reihe >Die Frau in der Gesellschaft — Frühe Texte< und die Herausgeberin dieses ersten Bandes. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik promovierte sie 1973 in Köln. Von 1974-1975 war sie Assistant Professor für deutsche Sprache und Literatur an der University of Florida/USA, seit 1976 hat sie einen Lehrauftrag an der Universität Essen (GHS). Sie lebt heute in Bochum.

1978

BN12008