Lieblingslisten – Bücher
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Tibor Szamuely (1890 - 1919) von
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aus der Sparte Geschichte/Politik: 20. Jhdt.
Tibor Szamuely ist das Vörösterror-Pendant zu Prónay und ex aequo mit diesem wahrscheinlich der schlimmste Verbrecher der ungarischen Geschichte. Meine Forschungen zu Prónay haben ergeben, dass beide vieles gemeinsam haben, auch wenn es natürlich viele Unterschiede gibt. Beide waren nur mäßig begabt, schon in ihrer Jugend problematisch und daher in ihren eigentlichen Berufen höchstens mäßig erfolgreich, als Soldaten behandelten sie ihre Untergebenen schlecht. In den Wirren nach Ende des ersten Weltkrieges stiegen sie auf, wurden Anführer einer Todesschwadron, die für ihre extreme Grausamkeit berüchtigt waren. Obwohl die Lenin-Boys genauso schlimm waren, die die Milizen der Konterrevolutionäre, werden die Roten Terroristen weitaus mehr verharmlost als ihre "weißen" Pendants. Es herrschten zum Teil ähnliche Verhältnisse innerhalb der Milizen. Auch er pflegte einen äußerst aufwändigen Lebensstil, der schon bei Prónay inakzeptabel war, aber für einen hohen Funktionär einer Partei, die für die Armen zu kämpfen vorgab, erst recht unangebracht war. Auch er lebte auf die Kosten anderer und eignete sich seinen Besitz oft gewaltsam an. Prónay verwendete teilweise sogar dieselben Foltermethoden. Auch Szamuely war für ein Ungarn innerhalb der Vor-Trianon-Grenzen. Beide brachten es kurzfristig sehr weit, Szamuely als Regierungsmitglied, Prónay als Diktator. Während Prónay zwar scheiterte, aber ein für damalige Verhältnisse hohes Alter erreichte und anscheinend am Ende glimpflich davonkam, musste Szamuely schon in jungen Jahren Selbstmord begehen.
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133 Tage ungarischer Bolschewismus
Autor/in: Ladislaus Bizony
Wien, 1920
Der Großteil des Buches ist frei zugänglich. Wer das Buch für seine wissenschaftliche Arbeit benötigt, kommt nicht darum herum, sich die fehlenden Seiten zu beschaffen. Möglichkeiten sind Bibliotheken, forgottenbooks (Probleme mit dem Bezahldienst möglich), antiquarischer Kauf.
Eine der Hauptquellen zu Szamuely und ein Zeitdokument, da die Endredaktion nur wenige Wochen nach Szamuelys Selbstmord erfolgte. Das Leben und die Verbrechen Szamuelys sind einer der Schwerpunkte des Buches. Eine wichtige Lektüre, da der Vörösterror noch immer in der Forschung verharmlost wird, dabei hat er den Fehérterror (mit) ausgelöst. Es ist allerdings auffällig, dass die bekanntesten Konterrevolutionäre Horthy, Gömbös, Prónay, Ostenburg, Héjjas, Antal Lehár, Shvoy... nicht vorkommen, sondern es werden (weitestgehend) unbekannte Personen genannt. Es ist daher davon auszugehen, dass die bekannten Konterrevolutionäre Verdienste heute Vergessender für sich in Anspruch genommen haben und nicht die Rolle gespielt haben, die man ihnen noch heute zuschreibt.
Plattformen
Autor/in: ADT Arcanum, Österreichische Nationalbibliothek
ADT Digiteca, Hungaricana (Ungarn), ANNO (Österreichische Nationalbibliothek): Scans alter Dokumente, vor allem von Zeitungen und Zeitschriften. Bei Szamuely ist man hauptsächlich auf Zeitdokumente angewiesen, die hier leicht zugänglich sind. Es sind aber schon die Jahresberichte zur Unterstufe des Gymnasiums vorhanden sowie ein Zeitschriftenartikel zu seinen Leistungen in der Handelsakademie. Hungaricana und ANNO sind kostenlos, Digiteca ist allerdings kostenpflichtig (Snippets kostenlos)
ASSIMIL Ungarisch für Anfänger
Autor/in: Georges Kassai, Tamas Szende
Da ein großer Teil der Quellen naturgemäß in ungarischer Sprache vorliegt und Übersetzungen regelmäßig "Unschärfen" haben, musste ich meine Ungarischkenntnisse stark verbessern und bevor ich einen passenden Ungarischkurs an der VHS fand, funktionierte es am bestem mit diesem Buch. Der Kurs fängt bei Null an und führt zum Niveau B2 des Europäischen Referenzrahmens. Für wissenschaftliche Lektüre wird zwar die Höchststufe C2 stellenweise vorausgesetzt, ich bin aber bisher immer mit diesem Buch ausgekommen. Fürs erste kann man auch auf eine Grammatik und ein Wörterbuch verzichten.
Grammatik kurz und bündig Ungarisch
Autor/in: PONS
Wer noch nicht sattelfest im Ungarischen ist, wird auf kurz oder lang eine Grammatik benötigen. (Der Großteil der Quellen liegt naturgemäß in ungarischer Sprache vor und Übersetzungen sind teilweise missverständlich oder "unscharf". Sie geht über den Anfängerstoff hinaus, aber ich habe bis jetzt keine wissenschaftliche Grammatik wie etwa die vom Buske-Verlag benötigt.