Das Wasserkraftwerk. Roman. – Buch antiquarisch kaufen

leichte Gebrauchsspuren

Gr. 8°, OLn. mit ill. OU.

518 S., 1 Bl.

600 g

Zürich.

Hardcover/gebunden

Deutsch

Schahinian war eine sowjetische Schriftstellerin. 1924 veröffentlichte sie unter dem Psedonym Jim Dollar den Fortsetzungsroman Mess-Mend oder die Yankees in Petrograd, welcher als erster sowjetischer Kriminalroman galt und für den Rodtschenko die Umschläge entwarf.

Für den vorliegenden Schutzumschlag ist aber nicht Rodtschenko verantwortlich, der ungarische Grafiker Alex Keil (d.i. Sandor Ek) entwarf diesen. Dieser war 1919 an der Ungarischen Räterepublik beteiligt und wurde verhaftet, konnte 1920 fliehen und kam nach mehreren Stationen nach Berlin, wo er als Grafiker und Illustrator hauptsächlich für die Presse der KPD arbeitete und die Assoziation revolutionärer bildender Künstler mitgründete. 1933 emigrierte er erneut, diesmal in die Sowjetunion. 1941 ging er zur Roten Armee und kehrte mit dieser drei Jahre später nach Ungarn zurück und blieb diesmal. Ek arbeitete u.a. für den Knüppel, entwarf zahlreiche Bucheinbände linker Verlage, entwarf Plakate für die KPD usw.

Buchumschlag mit einem dezenten Riss (ca. 1cm), ansonsten sehr gut erhalten.

„Das Wasserkraftwerk“ von Schahinian ist eine Erzählung, die sich intensiv mit den politischen und sozialen Herausforderungen einer Region auseinandersetzt, in der der Bau eines Wasserkraftwerks symbolisch für größere Konflikte steht.

Die Handlung dreht sich um die Auseinandersetzungen rund um den Bau des Wasserkraftwerks, das als Entwicklungsprojekt dargestellt wird, das sowohl wirtschaftliche Vorteile als auch erhebliche soziale und ökologische Konsequenzen mit sich bringt. Im Zentrum stehen die Konflikte zwischen den Interessen der Regierung oder der Baugesellschaft, die das Projekt vorantreiben möchten, und den lokalen Gemeinschaften, die durch das Projekt beeinträchtigt werden könnten.

Schahinian verwendet das Wasserkraftwerk als Metapher, um komplexe Themen wie Macht, Umweltzerstörung, soziale Gerechtigkeit und den Widerstand gegen autoritäre Maßnahmen zu beleuchten. Die Protagonisten, die oft Angehörige der betroffenen Gemeinschaften sind, kämpfen gegen die drohende Zerschlagung ihrer Lebensweise und Umwelt.

Die Erzählung bietet einen kritischen Blick auf die Auswirkungen solcher Großprojekte auf das individuelle Leben und die Gemeinschaft und thematisiert die oft übersehenen Kosten, die mit modernistischen Entwicklungsprojekten verbunden sind. Schahinian schafft es, durch seine Darstellung eine tiefe Reflexion über den Preis von Fortschritt und den Wert menschlicher und ökologischer Integrität zu vermitteln.

Exil, Exilliteratur, Antifaschismus, Arbeiterbewegung, Sozialismus, Sozialistika, KPD, Räterepublik

ja – mehr Erstausgaben von Schahinian, Marietta:

1934.

06.09.2024

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